Startseite

Klotten
Unser Weindorf
Gemeindeverwaltung
Ortsplan

Veranstaltungen
Weinfeste
Veranstaltungskalender

Tourist-Informationen
Hotels, Gaststätten,
Pensionen
Privatzimmervermieter
Ferienwohnungen

Unterkunftsverzeichnis als PDF-Datei downloaden Unterkunftsverzeichnis
downloaden


Freizeit
Wild- und Freizeitpark
Hallen- und Freibad Cochem

Weinbau
Weinbau in Klotten
Die Klottener Winzer
Wissenswertes über Wein

Die Umgebung
Das Dortebachtal

Vereine
Heimat- und Verkehrsverein
Klottener Vereine

Anfahrt
Lageplan
Anfahrtsbeschreibung
Routenplaner

Impressum
Hinweise zum Onlineangebot
Mail an den Webmaster
© 2005 by NoWebLimits.de

Verehrter Naturfreund,

das Dortebachtal, ein kleines Seitental der Mosel, finden Sie ca. einen Kilometer moselabwärts in Richtung Pommern. Ein herrlich geschnitztes Hinweisschild zeigt Ihnen den Weg links unter der Eisenbahn hindurch. Dieses sehenswerte Tal kann einmal von der Bundesstrasse 49 bis zum Wasserfall begangen werden. Wer aber das Tal in seiner Gesamtheit kennen lernen möchte, der soll die steilen Serpentinen zum Moselhöhenweg wählen. Mit einer herrlichen Aussicht auf das Moseltal, die Burgruine Coraidelstein und den gesamten Weinort Klotten wird der Wanderer für den steilen Aufstieg entschädigt.

Klotten - das Weindorf mit Hang und Neigung
Das Wappen der Gemeinde Klotten

Der untere Teil des Dortebachtales ist ein prächtiges alpin anmutendes Erosionstal von besonderer Schönheit. Es öffnet sich nach Süden zur Mosel hin zwischen zwei Felsköpfen. Etwas oberhalb springt von Westen her ein felsiger Rücken vor, der vom Bach im rechten Winkel umflossen wird. Von der Mosel bis zu diesem Vorsprung besteht die Westseite aus steilen trockenen Felsen, während der Osthang gleichmäßig abgeböscht und mit geröllreichem Boden bedeckt ist.

Hinter der Bachkrümmung sind die Verhältnisse in etwa vertauscht. Diese verwitterten Abdachungen sind mit Niederwald bestanden, der hauptsächlich mit Eichen, Hainbuchen und Haselsträuchern gebildet wird. Auf der Felsenseite des Bachtales finden wir eine Strauchvegetation vor.

Wo die Felsen aber allzu sonnig und trocken sind, treten die Sträucher zurück und machen Platz für Arten, die auch in größerer Sonnendürre zu gedeihen vermögen. Das Dortebachtal weist in all seinen verschiedenartigsten Biotopen Pflanzen- und Tiergesellschaften auf, die in dieser Zusammensetzung und Seltenheit des Schutzes bedürfen. Die Schutzverordnung über das Dortebachtal besteht schon seit dem 20. Mai 1930 (Amtsblatt Nr. 21 S. 99 und 01. Juni 1937, Amtsblatt Nr. 27Seite 98).

Weit länger aber haben sich in diesem Tal eine bemerkenswerte und seltene Tier- und Pflanzenwelt angesiedelt. Außer einer reichen Pflanzenwelt der steilen Felshänge, die besonders aus pflanzensoziologischen Gründen zum Studium der Pflanzenbesiedlung der mittleren und unteren Mosel von Interesse ist, enthält das abgelegene Dortebachtal eine ganze Reihe von seltenen Pflanzen, die pflanzengeographische Bedeutung haben. Sie stammen aus anderen Klimagebieten; aus den Gebiet des Schwarzen Meeres (pontische Pflanzen), aus den Mittelmeerländern (mediterrane Pflanzen) und vom Atlantischen Ozean und von den Alpen.

Von den pontischen Pflanzen wurde unter anderem der weiße Diptam festgestellt. Dazu sei noch zu erwähnen, dass er im Mittelalter als Heilpflanze verwendet und in den Gärten gezogen wurde. Er enthält Alkaloide, Saponine und ätherische Öle. Diese verdunsten an heißen Tagen so reichlich, dass sie bei Windstille über den Pflanzen angezündet werden können. Bei Tröpfchenbildung kann es sogar zur Selbstentzündung kommen (Brennglaswirkung). Daher wird er auch als "Brennender Busch" bezeichnet.

Interessant ist auch das Vorkommen des Wolligen Schneeballs. Alle Teile des Strauches sind grau und filzig behaart. Die Blätter sind eiförmig eng und scharf gezähnt. Ein Tee aus den blättern wurde bei Rachenerkrankungen angewandt.

In sonnigen Felsspalten wächst der Behaarte Ginster, der in keinem Fall mit dem bekannten Bergginster zu verwechseln ist. In solchen Spalten trifft man auch den schon erwähnten, aus dem Mittelmeerraum stammenden Schrift- oder Schuppenfarn an, der oft mit Streifenfarnen verschiedener Arten zusammen gedeiht.

Am Bach selbst wachsen Weichselkirschen, Roter Hartriegel, Weißdorn, Bruchweiden und Salweiden. Die Weiden blühen im Dortebachtal sehr zeitig im Frühjahr - oft schon im Februar - und bieten damit den Bienen die erste Nahrung an. Noch früher sind die rot-violetten Blüten des Seidenbastes anzutreffen, die sich durch ihren starken, würzigen duft verraten. Eine weitere seltene, aber trotzdem dem Namen nach bekannte Pflanze ist die Tollkirsche. Sie ist nicht, wie man vielfach annimmt ein Baum oder Strauch, sondern eine unverholzte Staude, deren kirschartigen Früchte sehr giftig sind.

Pflanzen, die wir außerdem im Dortebachtal antreffen können, sind nun noch kurz zusammengefasst: Der Felsengoldstern und weitere Arten blühen im zeitigen Frühjahr. Sie sind Liliengewächse wie auch das Salomonsiegel, das aber später blüht. Nicht zu vergessen sind auch einige heimische Orchideen - Schönheiten, die im Verborgenen blühen oder aus einer Felsennische herausschauen - wie z.B. Knabenkräuter oder das weiße Waldvögelein.

Ebenfalls vertreten ist der Blaue Lattich, auch Layensalat genannt. Seine Blattrosette ist löwenzahnähnlich, aus ihr ragt ein reichverzweigter Stängel mit seinen lilafarbenen Körbchen hervor. Der Blaue Lattich wurde und wird auch heute noch im zeitigen Frühjahr zu einem schmackhaften Salat zubereitet. Das Sammeln der oberirdischen Teile der Pflanze ist im Dortebachtal natürlich verboten.

Es wäre müßig, hier alle Pflanzen des Dortebachtales aufzuführen, daher erhebt diese Zusammenstellung und Beschreibung einzelner Pflanzen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Der interessierte Besucher des Tales wird sich der Pflanzen- und Tierwelt erfreuen und daran denken, dass hier im Klottener Dortebachtal im besonderen Maße alle Lebewesen geschützt sind und ein leichtfertiges Pflücken und Sammeln von "Blumen" diese einmalige Gebiet in seiner Ganzheit zerstören würde. Daher wurden auch keine genauen Standorte angegeben.

In einer solchen Harmonie der Pflanzen fehlen natürlich auch die Tiere nicht. Auch in der Tierwelt treffen wir hier seltene und teils vom Aussterben bedrohte Tiere an. Da sind z.B. die Eidechsen; die allbekannte Mauereidechse, die Zauneidechse und die sehr seltene, aber doch ab und zu anzutreffende Smaragdeidechse. die Smaragdeidechse Die Smaragdeidechse ist unsere größte heimische Eidechsenart. Sie ist auf der Oberseite gras- oder gelblichgrün und auf der Unterseite hellgelb bis weißlich gefärbt. Auffallend ist vor allen bei den Männchen die himmelblau gefärbte Kehle.

Die Art bevorzugt trocken-warme sonnenexponierte Standorte mit Grasfluren und Gebüsch. Sie ist so selten geworden, dass sie heute auf der Roten Liste der bestandsgefährdeten Kriechtiere als unmittelbar vor dem Aussterben bedroht gilt. Um so mehr muss ihr Leben geschützt und erhalten bleiben.

Aus der Insektenwelt ist ein seltener, aus den Alpen stammender Schmetterling zu nennen. Es ist der Apollofalter, der durch die Eiszeit hierher geführt wurde. Es gab Zeiten, da wurde dieser Falter an der Frankfurter Schmetterlingsbörse teuer bezahlt.

Weitere Tagfalter sind der Perlmutterfalter, der Kleine Fuchs, der Admiral, die große Familie der Bläulinge und viele mehr. Sie alle bedürfen des besonderen Schutzes, da ihre Lebensräume immer mehr belastet, verkleinert und zerstört werden, und besonders auch der Apollofalter vom Aussterben bedroht ist.

Im oberen Teil des Tales findet man ab und zu noch den Hirschkäfer, unsere größte heimische Käferart. Während der Paarungszeit fliegt er mit tiefen Gebrumm durch das Unterholz, um sich eine Partnerin zu suchen.

Von den seltenen Vogelarten lebt die Zippammer, deren Lebensraum sonnige, felsige Hänge und Weinberge sind, im Dortebachtal. Das Nest der Zippammer findet man am Boden. Sie ernährt sich von Insekten und Sämereien. Zu erwähnen ist auch die Wasseramsel, die sich an Bachläufen aufhält und ihre Nahrung aus dem wasser nimmt, z.B. Larven von Wasserinsekten, Ansässig ist auch der Eisvogel. Er brütet in selbstgegrabenen Höhlen in Steilwänden und ernährt sich von kleinen Fischen, Krebsen und Larven, die er, geschickt tauchen fängt.

Natürlich sind hier im Dortebachtal auch alle die Pflanzen und Tiere vertreten, die in solchen Lebensräumen allgemein auftreten und deren Aufzählen alleine kaum möglich wäre. Dem Naturfreund sei hier gesagt, und er wird es wissen, dass in einem Naturschutzgebiet alle Pflanzen und Tiere, auch die, die nicht ausdrücklich namentlich genannt sind, ausnahmslos geschützt sind, und auch das Sammeln und Pflücken oder Einfangen verboten ist. Denn im Landesgesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (05.02.1979) steht in § 21 Absatz 2: In einem Naturschutzgebiet sind alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Gebietes oder seiner Bestandteile, oder zu einer nachhaltigen Störung führen können, verboten. Das Nähere ist durch eine Rechtsverordnung geregelt.

Heimat- und Verkehrsverein Klotten e.V. Klotten/Mosel
Text und Zusammenstellung: Matthias Klein
Logo und Fotos: Joachim Zenz